Bruno Bussmann
“Den Zufall kann man nur nutzen wenn man sich vorbereitet,
damit man empfänglich ist, wenn er sich zeigt und auch zufallen KANN!
Ich vermute schon, dass man ein klein wenig aus dem Hirn fliegen muss.”
Als Primarschüler beschloss Bruno Bussmann 1950 Lehrer zu werden, mit der Vorstellung
er würde dann selber immer eine grosse Wandtafel mit vielen bunten Kreiden zum Malen
und Zeichnen haben. 1975 hat er dieses Ziel mit einem langjährigen Lehrauftrag an der
Kunsthochschule Luzern erreicht.
Seit den 70er Jahren an den Ateliers63 in Holland bebildert er uns eindrücklich, dass
Werte und Inhalte nicht über voreingenommene ästhetische Schönheitsideale bestimmt
werden. Durch seine künstlerische Auseinandersetzung mit Bildinhalten und
unterschiedlichen Lebensformen an unterschiedlichen Orten der Welt entwickelte er seine
eigene Lebensphilosophie.
Massgebend arbeitet er in verschiedenen Vorgehensweisen über die visuellen
Gestaltungselemente, deren Grenzbereiche und die im Werk oder der entsprechenden
Zeit immanent enthaltenen Bezugspunkte. Je nach Bezugs- oder Standpunkte der
Betrachter wiederum erschliessen sich den Menschen dann die Inhalte.
Die aktuelle Ausstellung lädt zur Zeitreise künstlerischen Schaffens in unterschiedlichsten
Lebenszyklen und an unterschiedlichsten Orten ein. Die Erkenntnis-Theorie des sich
Einlassens auf den Augenblick verwundert infolge wenig. Die Form ist Folge einer Haltung
oder Befindlichkeits-Ebene und nicht Resultat eines intellektuell konstruierten Plans.
Bilder formieren sich durch Begegnungen und lagern sich je nach Befindlichkeit und
unterschiedlichen Empfindungen letztlich als Lebenseinstellung ab. Sie definieren unsere
Werte und unser Verhalten neu. Das ist der Prozess an dem wir über das Werk teilhaben
können.